Der Volksfestplatz in Aschaffenburg lag im Schein der Oktobersonne. Am Corona-Testzentraum standen die ersten Erkrankten Schlange. Nur wenige Meter entfernt aber gab es ein schöneres Bild: Etwa 20 Oldtimer waren aufgereiht, um zur Herbstausfahrt der Oldtimerfreunde Aschaffenburg zu starten. Das Aschaffenburger Schloss gegenüber bot eine wunderbare Kulisse für die Zeitzeugen der Vergangenheit. Vom Maserati-Sportwagen der 50er Jahre bis hin zum fast schon modernen BMW Z3 reichte die Palette der Klassiker. Und ihre Besitzer standen stolz daneben und waren voller Vorfreude auf die Tour.
Leider gab es zu Beginn gleich einen Dämpfer: Henk Slotboom, der Organisator dieser Tour, konnte nicht vor Ort sein, weil er sich mit dem Virus infiziert hatte. Aber die Oldtimerfreunde waren trotzdem vorbereitet: drei tapfere Mannen aus dem Orga-Team übernahmen die Aufgabe. Und so konnten die Autos zum Start rollen. Aber es ging nicht los, ohne dass die Insassen die Frage gelöst hatten: Welche Marke hatte der Wagen, in dem Königin Elisabeth II. von Schloss Balmoral aus ihre letzte Reise antrat?
Die Route führte aus Aschaffenburg heraus nach Sulzbach, wo die Oldtimer die Nebenstraßen des Spessarts unter die Räder nahmen. Über Rohrbrunn führte die Strecke bei sonnigem Wetter nach Hafenlohr am Main. Von dort rollten die alten Autos durch das malerische Hafenlohrtal bis nach Rothenbuch. Im Gasthaus „Zum Löwen“ durften sich alle stärken, während draußen ein leichter Regen niederging. Aber vor allem der Austausch mit anderen Oldtimerfreunden war gefragt.
Nach dem Mittagessen gab es zunächst die Frage, in welchem Wagen die Königin den letzten Teil der Strecke bis Schloss Windsor zurücklegte. Danach führte die Route nach Norden bis Schöllkrippen, um nach einem großen Bogen über Wiesen und Sailauf in Laufach zu enden. Kleine Aufgaben und Suchbilder mit Fotos von Motiven, die man entlang der Strecke entdecken musste, hielten auch die Beifahrer und Beifahrerinnen auf Trab. Das Wetter war bedeckt, aber trocken, als die klassischen Autos das Ziel erreichten. Während die Motoren auf dem Parkplatz abkühlten, versammelten sich die Oldtimerfreunde im Café Langenstein, um bei leckeren Torten und Cappucino die Fahrt ausklingen zu lassen. Da Mit-Organisator Rüdiger Bonneß die eingesammelten Fahrtunterlagen mittags im Restaurant liegengelassen hatte, konnte keine Auswertung erfolgen. Die Siegehrung wird bei passender Gelegenheit nachgeholt werden.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die „Henk Slotboom Challenge“, wie die Fahrt anerkennend getauft wurde, ein voller Erfolg war. Mit den besten Genesungswünschen für Henk verabschiedeten sich die Oldtimerfreunde, um nach einer wunderschönen Tour ihre Schätze wieder in den Garagen zu verstauen.
Text: Rüdiger Bonneß
Fotos: Andreas Auernhammer, Rüdiger Bonneß