Gelungene Saisonabschlussfahrt der Oldtimerfreunde in die Wetterau
Am zweiten Oktoberwochenende haben die Oldtimerfreunde Aschaffenburg die dritte und letzte Ausfahrt in diesem Jahr durchgeführt. Mit 15 klassischen Fahrzeugen fuhren die Teilnehmenden bei kaltem Wetter und Hochnebel durch die schöne Landschaft nord-östlich von Hanau, immerhin ohne Regen. Ein Besuch im Hanauer Puppenmuseum rundete das Programm ab.
Kurz nach 9 Uhr tat sich was auf dem Aschaffenburger Volksfestplatz. Bei 6 Grad Außentemperatur trudelten nach und nach eine erste Gruppe von Teilnehmern ein, um gemeinsam die Fahrt zum Start nach Hanau anzutreten. An der Spitze der Gruppe sorgte eine Autobianchi Giardiniera mit ihren 18 PS dann zuverlässig dafür, dass der Rest in moderatem Tempo nach Hanau rollte.
Auf dem Parkplatz beim Puppenmuseum in Hanau-Wilhelmsbad waren dann alle Klassiker versammelt. Star war ein Alfa Romeo 6C 2300 aus dem Jahr 1936. Die rote Vorkriegslimousine zog die Blicke der begeisterten Zuschauer magnetisch an. Auch die übrigen Fahrzeuge waren sehenswert – vom Kleinwagen NSU Prinz mit Zweizylindermotor und 30 PS bis hin zum Mercedes 300 SEL 6.3 mit V 8-Motor und 250 PS reichte die Bandbreite. Der Kenner entdeckte neben weiteren Mercedes-Modellen auch britische Jaguar-Modelle, einen alten Ovali-VW Käfer mit deutlich gesteigerter PS-Zahl oder auch einen gut erhaltenen Opel Rekord. Das SL-Cabrio blieb bei dem Wetter allerdings geschlossen. Etwas außer Konkurrenz lief ein Porsche 997 GT 3 RS mit über 400 PS, aber der Besitzer hatte kein einsatzbereites historisches Fahrzeug verfügbar. Immerhin, ein Neuwagen war der Straßenrennwagen im Martini-Look auch nicht mehr.
Beim Besuch im Puppenmuseum konnten sich die Teilnehmenden wieder aufwärmen, denn die liebevoll drapierten Puppen und Puppenhäuser waren auch herzerwärmend. Modelle aus der Auto-, Eisenbahn und Flugzeugwelt rundeten die Ausstellung hab. So mancher rief aus: „Sowas hatte ich auch. Hätte ich es nur aufgehoben…“ Die Organisatoren Beate und Franz Stenger sowie Manfred Perschbacher hatten auch die Carrera-Bahn gebucht. Hier zeigte sich schnell, wie zielgerichtet man mit dem Fahrregler umgehen konnte. Der Vorteil: Wer auf dieser Rennstrecke sein Fahrkönnen oder die Haftfähigkeit des Autos überschätzte, verursachte keinen Personen- oder Blechschaden. Viel Spaß ohne Reue – Corona-gerecht mit Mund-Nasen-Schutz. Ein Mittagessen im benachbarten Golf-Club-Restaurant stärkte die Gruppe für weitere Taten.
Die anschließende Ausfahrt führte von Hanau über Nebenstrecken durch die hügelige Landschaft der Wetterau. Vereinzelt versuchte die Sonne durchzukommen, leider erfolglos. Ein gutes Roadbook führte die Teilnehmenden auch ohne Kolonnenfahrt sicher auf den richtigen Straßen – trotz einiger größerer Umleitungen. Ein Zwischenstopp auf einem matschigen Parkplatz inmitten einer Baustelle vor Büdingen sorgte für matschige Schuhe, aber auch gute Gespräche. Danach schlängelte die Strecke über Wächtersbach wieder zurück in den Spessart. Und die Fahrer genossen die schöne Aussicht auf verkehrsarmen Nebenstrecken. Die seltenen Passanten freuten sich über das rollende Museum.
Den Abschluss bildete das Kaffeetrinken im Schlosshotel Alzenau-Wasserlos. Hoch über Weinbergen und mit weitem Blick über die Main-Ebene war hier der ideale Ort, den Tag bei Gesprächen ausklingen zu lassen. Ein Quiz sorgte für weiteren Gesprächsstoff. Corrie und Henk Slotboom, Rüdiger Bonneß sowie Herbert und Wilma Fröhlich erhielten kleine Preise für ihre Erfolge. So fand eine schwierige Saison ihr Ende, bei der die Corona-Pandemie manches unmöglich machte und anderes erschwerte. Der Schutz der Gesundheit geht vor. Die Oldtimerfreunde hoffen, dass die für den 28. November geplante Weihnachtsfeier trotz der widrigen Umstände stattfinden kann.
Über unser aktuelles Programm informieren wir Sie immer über diese Homepage.
Text: Rüdiger Bonneß
Fotos: Rüdiger Bonneß